Ich habe in den letzten 10 Jahren viele Kreativitätsmethoden getestet und festgestellt, dass es viel zu viele davon gibt.

Ich kam sogar zu dem Schluss, dass Kreativitätsmethoden benutzt werden, um Kreativitätsmethoden zu erfinden.

In der Praxis von Wissenschaftlern und Entwicklern taugen die wenigsten Techniken was. Deswegen habe ich für meine Teams sehr erfolgreiche Methoden entwickelt, die ich in diesem Blog vorstellen werde.

Aber zuerst möchte ich dir hier eine Kreativitätsmethode SCAMPER zeigen.

Die Kreativitätsmethode SCAMPER

SCAMPER ist eine von Bob Eberle im Jahr 1997 entwickelte Kreativitätsmethode, die besonders hilfreich ist, bestehende Produkte zu modernisieren. Sie ist ein Bündel aus 7 einzelnen Denkansätzen, die über ihren Anfangsbuchstaben gekennzeichnet werden.

SubstituteWelche Teile, Form, Module, Komponenten, Materialien, Personen, Anwendungen, Prozessschritte kann ich ersetzen?
CombineWelche Talente, Ideen, Features oder Service kann ich  zusammenfügen?
AdaptIn welchem Kontext/Bereich gibt es ähnliches? Was kann ich damit noch anfangen? Wie kann ich es anpassen?
ModifyMit welchem Feature steigere ich den Wert? Kann ich etwas vergrößern, verkleinern oder in Farbe, Haptik, Akustik, Geschmack, Aussehen verändern?
Put„Put to another use“ – Wie kann ich es noch verwenden? Wo wird es noch gebraucht? Was würden Kinder oder Outsider damit machen?
EliminateWelche Elemente sind unnötig? Wie kann ich es vereinfachen, aufteilen oder verkleinern?
ReverseKann man es für etwas gegensätzliches nutzen? Kann ich es rückwärts laufen lassen oder auf den Kopf stellen?

Es kommt sehr selten vor, dass du auf deine Technologie oder dein Produkt alle Schritte anwenden kannst. Deshalb lass dich nicht entmutigen, wenn mal ein Schritt nicht funktioniert und gehe zum nächsten über. Vielleicht findest du ja da mehrere Lösungsvorschläge.

SCAMPER-Regeln

  • Sammle zu jedem SCAMPER-Punkt so viele Ideen wie möglich.
  • Geh erst zum nächsten Punkt über, wenn dir nichts mehr einfällt.
  • Hab Spaß!

Zu Punkt „Combine“ lassen sich Ideen am einfachsten generieren.


Ich habe ein Produkt gefunden, in dessen Geschichte ich all diese Schritte wiedergefunden habe. Zumindest seitdem ich es habe: Das Handy.

Mein erstes eigenes Handy hatte ich 2004 für die Klassenfahrt mit dem Physik-Leistungskurs nach Berlin bekommen. Wir haben dort den Teilchenbeschleuniger BESSY besichtigt – sehr empfehlenswert!

Seit den Modellen von 2004 hat sich so einiges weiterentwickelt.

SCAMPER-Beispiel: Handy

SubstituteDie Tasten deines Handys wurden durch einen Touchscreen ersetzt und das wiederum durch eine Voice-Control-Funktion.
CombineDas Handy kombiniert mit einer LED ergibt eine Taschenlampe und mit einer Kamera einen Fotoapparat.
AdaptDas Handy kann zum Videos Gucken und Musikhören benutzt werden – dank Bluetooth sogar durch die Anlage. Mit WiFi kann man im Internet shoppen.
ModifyDie meisten Smartphones können mit dem Fingerabdruck entsperrt werden. Es gibt Telefone in trendigen Farben und bunte Schutzhüllen.
PutDas Handy ausgestattet mit einer Frontkamera kann als Schminkspiegel benutzt werden und mit den entsprechenden Apps kann das Telefon als Navigations- oder Diktiergerät dienen.
EliminateDas Ladekabel entfällt bei Geräten mit induktivem Laden. Die Smartwatch ist ein verkleinertes Telefon.
ReverseStellst du dein Handy auf den Kopf, dreht sich der Bildschirm automatisch richtig rum.

Du siehst, dass sich einige Ideen überschneiden und das ist auch völlig ok. Das Ziel ist es nicht Ideen streng in Kategorien einzuordnen, sondern der Fantasie einen kleinen Schubs zu geben.

Ich wünsche dir viel Erfolg damit.

Auf deine Happy Business Moves!

Kat

Hier kannst du dir weitere Tipps aus meinem Blog holen:

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