Hast du diesen Satz schon mal gehört?

Bestimmt nicht.

Und warum? Weil sich kein Mitarbeiter traut das zu sagen. Oder hast du deinem Chef schon mal gesagt, dass sein Umgang mit deinen Vorschlägen demotivierend ist?

Gedanken sind ein wertvolles und schützbares Gut eines jeden Menschen. Du kannst dich glücklich schätzen, dass deine Mitarbeiter ihre Ideen mit dir teilen. Sei dankbar dafür und stolz, dass du so viel Vertrauen verdient hast.

Leider kannst du es auch schnell wieder verlieren, wenn dir solche Tabusätze rausrutschen:

Vermeide diese Tabusätze

  • „Das sind nicht die Ideen, die ich mir wünsche.“
  • „Ja, die Idee hatte ich auch schon. Vergiss sie.“
  • „Bist du verrückt? Dafür haben wir kein Geld.“
  • „Das funktioniert nie. Brauchst du gar nicht erst versuchen.“
  • „Bevor du deine Ideen aussprichst, solltest du sie besser durchdacht haben.“

Nett gemeint, aber auch tabu:

  • „Nicht schlecht! Du kannst ja doch was.“
  • „Na endlich, mal ne gute Idee von dir. Unglaublich!“

Kreativitätskiller töten Ideen

Du kannst auch ohne Worte Kreativität killen.

  • Auf das Telefon gucken, während dein Gesprächspartner von seinen Ideen erzählt.
  • Die Person unterbrechen oder verbessern, während sie ihre Idee vorstellt.
  • Über die Ideen anderer lachen oder sie vor anderen abwerten.
  • Sagen, dass du jetzt keine Zeit dafür hast ohne einen anderen Zeitpunkt vorzuschlagen.
  • Fremde Ideen als eigene verkaufen.
  • Emails mit Verbesserungsvorschlägen ignorieren.

Als ich einen Entwicklungsleiter mit diesem sensiblen Thema konfrontiert habe, hatten wir ein solches Gespräch:

„Jede Idee gehört dem Unternehmen. Die Mitarbeiter sind per Vertrag verpflichtet mir all Ihre Ideen zu geben, auch wenn es Ideen zu Hundefutter sind.“

„Und wie wollen Sie das prüfen? Wie wollen Sie in die Köpfe Ihrer Mitarbeiter gucken? Die Gedanken sind frei … Sie müssen Ihre Mitarbeiter motivieren Ihnen ihre Ideen zu geben. Besonders patentierbare Ideen sind wertvolles Gedankengut und ich persönlich rücke damit nur gut überlegt raus.“

„Hmmm, das hab ich aus dieser Sicht noch nie betrachtet.“

Und ich wette, dass es die wenigsten Chefs tun. Viele glauben auch noch an Kreativitätsmythen wie diese:

Diese Mythen über Kreativität sind falsch

  • Zeitdruck fördert Kreativität
  • Kreativität ist Chefsache!
  • Wettbewerb beflügelt den Geist
  • Angst fördert Geistesblitze

So bringt Kreativität finanziellen Erfolg

Laut einer McKinsey Studie verzeichnet kreative Führung große finanzielle Erfolge:

  • 67% verzeichneten ein überdurchschnittliches organisches Umsatzwachstum.
  • 70% hatten eine überdurchschnittliche Gesamtrendite für die Aktionäre (TRS).
  • 74% hatten einen überdurchschnittlichen Nettounternehmenswert.

Du kannst deine Angestellten nicht kreativer machen, aber du kannst ihr kreatives Potential anzapfen. In einer Kultur der Anerkennung können sowohl Gruppen als auch Individuen besonders leicht ihre kreative Höchstleistung erreichen. Das geht so:

  • Du räumst Arbeitszeit ein zum Kreativsein.
  • Du erkennst Ideenvielfalt an.
  • Du begrüßt Diversität im Team.
  • Du errichtest einen Ideenpool.
  • Du richtest einen Creator Room ein.

Es ist besonders wichtig, Fehler zu vergeben.

Versetze deine Mitarbeiter in den Flow

Wir sind am kreativsten, wenn unsere Aufgaben für uns eine (kleine) Herausforderung darstellen und erledigen sie motivierter und produktiver, wenn wir dabei selbstbestimmend vorgehen dürfen.

Das Erfolgserlebnis über sich selbst gewachsen zu sein stärkt unseren Schöpferstolz. 

  • Evaluiere die Stärken deines Mitarbeiters.
  • Stell eine Aufgabe, die zu ca. 90% bestehendes Wissen verlangt und zu 10% neues.
  • Lass ihn selbst bestimmen, wie und wann er die Aufgabe meistert.
  • Stehe falls nötig als Helfer zur Seite und belohne das Ergebnis mit Anerkennung und Lob.

Ideen per Idea Card einreichen

Du kannst Ideen in einer vordefinierten Idea Card festhalten. Dadurch ergeben sich für dich folgende Vorteile:

  • Auf schriftlichem Weg gehen keine Ideen verloren.
  • Alle Mitarbeiter benutzen das gleiche Format der Idea Card.
  • Es können Zeichnungen eingefügt werden.

Einen Idea Pool pflegen

Du kannst Ideen in einem Idea Pool sammeln. Vorteile sind:

  • Guter Überblick, da alle Vorschläge in einem Ordner oder in einem Themen-Unterordner sind.
  • Das Team kann den Idea Pool einsehen und Ideen weiterentwickeln oder sich inspirieren lassen.
  • Du zeigst dein aufrichtiges Bemühen die Innovationsziele des Unternehmens zu erfüllen. Sowohl dem Topmanagement als auch deinen Angestellten gegenüber.
  • Du kannst objektiv bewerten welcher Mitarbeiter wie viele innovative Ideen einreichen.

Nichts ist wertvoller als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.

VICTOR HUGO

Jede Idee hat ihren Zeitpunkt und nur wenige Ideen können sofort umgesetzt werden. Es ist sehr wichtig das zu verstehen, damit der Schöpfungsprozess einen nicht demotiviert!

Betone immer wieder, dass eingereichte Ideen nicht verloren gehen und von dir regelmäßig durchgeschaut werden. Rate deinem Team, ab und zu die alten Ideen zu scannen. Dadurch baust du Vertrauen in den Idea Pool und Respekt vor schlummernden Ideen auf.

Creator Room mit Arbeitsutensilien einrichten

Inspiration braucht eine Wohlfühlumgebung.

Ein Kreativitätsraum lädt Kollegen zum Austausch und zum Brainstormen ein. Er kann aber auch ein Rückzugsort für jeden einzelnen sein.

Selbst ein kleines leeres Büro oder ein bestehender Meetingraum können durch inspirierende Möbelstücke und Wandfarben zu einem „Sandkasten für Ideen“ umgestaltet werden mit

  • Büchern, Zeitschriften,
  • Flyern und Broschüren von Lieferanten oder Konkurrenz
  • Bastelmaterial, Tafel, Stifte, PostIts, Moderationsmaterial
  • Prototypen, Musterprodukten, Werkzeugen

Da ein Creator Room den Innovationsgeist des Unternehmens bezeugt, gehört er in jeden Firmenrundgang.

Wenn du mehr Kreativitätsbooster für dein Team möchtest, lade dir mein kostenloses E-Book „7 Fehler, die dein Team unkreativ machen“ herunter.

Ich wünsche dir, dass deine Mitarbeiter den Satz „Sie töten meine Kreativität, Chef!“ noch nicht mal denken.

Auf deine happy Business Moves!

Kat

Hier kannst du dir weitere Tipps aus meinem Blog holen:

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